Kloster Téterchen

Als Bruder Johannes 1868 von einer mangelnden Akzeptanz der Redemptoristen in der Bevölkerung schreibt, kann er noch nicht wissen, daß es für seine Ordensangehörigen im Elsaß und in Lothringen noch schlimmer kommen sollte. Nach dem deutsch-französischen Krieg fallen die Gebiete Elsaß und Lothringen an Deutschland. Ungeachtet des Kriegsausgangs unterstehen die Ordensniederlassungen der Redemptoristen weiterhin dem französischen Provinzial, was Bismarcks Unmut zur Folge hat. Am 13. Mai 1873 erklärt der Bundesrat einstimmig die Redemptoristen als »jesuitenverwandt«; am 19. Juni 1872 war kraft Gesetz jede Ordenstätigkeit der Jesuiten im Deutschen Reich untersagt worden. Der Bismarck'sche »Kulturkampf« sollte unverzüglich auf Elsaß und Lothringen ausgeweitet werden. Dieser Beschluß wirkt sich unmittelbar aus: die Redemptoristen werden aus Elsaß und Lothringen vertrieben, Ordensniederlassungen und Klöster, die nicht schon auf Befehl der preußischen Regierung geschlossen waren, werden unverzüglich aufgehoben. Betroffen sind die Klöster Bischenberg, Téterchen, Landser und Mühlhausen.

Erst 1894 wird vom deutschen Bundesrat die Verbannung der Redemptoristen aufgehoben und nach einigem Zögern auch die Rückkehr der elsäßischen Redemptoristen in die dortigen Klöster gestattet. Das Kloster Téterchen wird wieder geöffnet und erlebt eine neue, wenn auch kurze Blüte. Während des zweiten Weltkrieges, vermutlich auch während des ersten Weltkrieges, beherbergen die Klostergebäude wieder ein Lazarett. Am Ende des 2. Weltkriegs wird das Archiv des Klosters durch Kriegseinwirkung vollständig zerstört. P. Sengel C.Ss.R. aus Haguenau, (geb. 1896), weiß noch aus jener Zeit zu berichten, in der er in Téterchen sein Noviziat ablegte.

Heute ist in der ehemaligen Klosteranlage ein Altersheim untergebracht; die frühere Klosterkirche wird als Abstellraum genutzt. Dort befindet sich auch noch der Altarstein, über dem seinerzeit Bruder Johannes den Hochaltar errichtete. Der Stein trägt die Inschrift. »Paulus Georgius Maria Dupont des Loges, +Episcopus Metensis 1865.« Von der Schönheit des »hohen Gebäudes ... und den drei Kapellen«, wie sie der junge Novize Johannes 1852 beschrieb," vom herrlichen Hochaltar und anderen wunderschönen Arbeiten«, die noch 1939 Zeugnis ablegten von der »großen Geschicklichkeit« und dem »unermüdlichen Fleiß« des Bruder Johannes, ist nur noch ein Hauch zurückgeblieben, mehr noch, Betroffenheit über die entfremdete Nutzung der Kirche.